Der "Heilige Asclepiades"

Fast jede Kirche hat eine Reliquie – auch die Erlöserkirche hat eine. Lange war es “still” um unsere Reliquie. In unserem Haus ist ein Heiliger  – der “Heilige Asclepiades” (benannt nach Asklepius, welcher in der griechischen und römischen Mythologie ein Gott der Heilkunst ist.

ASCLEPIADES – Patriarch von Antiochia, Märtyrer (?), † 218

Der Zeitzeuge Eusebius von Caesarea gibt als Beginn der Amtszeit von Asklepiades das erste Jahr der Regierung Caracallas an, sodass meist 212 n.Chr. als Jahr des Amtsantritts in den Niederschriften erwähnt wird. Die Wirkungsstätte des Bischofs war im heutigen Antakya / Hattay (Türkei).

Andere (Harnak) vermuten mit Verweis auf eine andere Quelle einen etwas früheren Beginn. Für das Todesjahr findet sich neben dem Jahr 218 auch die Angabe 220. Asklepiades übernahm das Amt von seinem Vorgänger Serapion

Asclepiades war der zehnte Nachfolger in der Bischofsreihenfolge nach dem Apostel Simon Petrus. Simon Petrus war einer der drei, die seinerzeit die Auferstehung Jesu bezeugt haben. Er war Jünger von Jesu und Apostel – laut altkirchlicher Tradition war er der erste Bischof von Rom. Er gründete auch die Jerusalemer Urgemeinde, aus der sich die Bischofslinie in Antiochien entwickelt hat. Es wird daher vermutet, dass das ehemaliges Kloster der Redemptoristinnen diese besondere Reliquie erhalten hat, weil sie an den “allerheiligsten Erlöser” glaub(t)en.

Ihre Aufgabe ist (war) die Verehrung und die Anbetung von Jesus Christus. Genährt durch die Gebete soll Jesus Christus die Menschen schützen und vor Unheil bewahren. Die letzten Redemptoristinnen befinden sich heute in den Klöstern St. Anna, Ried im Innreis und im St. Josefkloster Lauterach/Vorarlberg.

Der “Legende nach” starb Asclepiades den Tod eines Märtyrers, da das Verhältnis zwischen dem Herrscher Caracallas und ihm sehr angepannt war – Beweise für einen Mord gibt es jedoch keine. Seine Darstellung mit einem “Kehlschnitt” ist aus der Überlieferung – tatsächlich wird angenommen, dass er eines natürlichen Todes gestorben ist. Sein Nachfolger wurde Philetus, der Gedenktag in der römisch-katholischen Kirche für ihn ist der 18. Oktober.

Er kann bei der Lange Nacht der Kirchen 2024 zum ersten Mal seit den 1990er Jahren besucht werden, er hat eine würdige Gedenkstätte im linken Seitenschiff nächst dem Marienaltar erhalten.