Prävention im Kinder- und Jugendpastoral

Workshop der Erzdiözese Wien

Prävention im Kinder- und Jugendpastoral

Am Samstag 14. Dezember 2024 fand im Pfarrverband Weinberg Christi eine Fortbildung für ehrenamtlichen Mitglieder statt, die im Kinder- und Jugendpastoral tätig sind. Dieser Präventionsworkshop der EDW ist verpflichtend, ohne dieser darf keine Gruppe mit Kindern oder Jugendlichen geleitet werden. Im gesamten nahmen 18 Personen aus Wien und Niederösterreich an diesem sehr interessanten und kurzweiligen Workshop teil.

Inhaltlich ging es einerseits um die Kultur der Achtsamkeit, dem Suchen der eigenen Rolle und dem Platz in der Gruppe und den unterschiedlichen Einschätzungen, was man selber zulässt oder bei anderen machen würde. Dazu gehörte auch das Thema „Gute Körperkontakte“ – denn im Alltag eines jeden Menschen haben wir unzählige, oft unbewusste Körperkontakte – nur wissen wir, ob das unser Gegenüber auch so mag? Wir haben dies kritisch erarbeitet und hinterfragt und selbst ein einfaches „auf die Schulter klopfen“ kann falsch gewertet werden – wir waren sehr oft erstaunt von den vielen Möglichkeiten.

© Pfarre Erlöserkirche | Einverständnis aller Teilnehmer:innen zum Veröffentlichen wurde erteilt

Formen der Gewalt, sei es psychisch, physisch oder durch Zwang sowie viele weitere Bereiche haben wir entdecken und erarbeiten können. Anhand von fiktiven Fallbeispielen haben wir die erlernten „Punkte der Aufmerksamkeit“ anwenden und einsetzen müssen – dadurch ergab es objektive Bewertungen und mögliche (Folge-)Handlungen, die danach je nach Fall in Gang gesetzt werden müssen.

Die Angst, dass wir durch ein falsches Handeln etwas falsch machen ist unbegründet – schlimmer ist es nichts zu tun. Ein einfaches Gespräch kann viel helfen, findet man hier nicht die passende Lösung, so haben wir weitere Möglichkeiten hier zu agieren, um der Person zu helfen – oder sie vor Belästigung zu schützen.

Die sechs Stunden vergingen wie im Flug und haben den Horizont der Achtsamkeit sehr erweitert. Bei Fragen zum Thema Prävention können die Teilnehmer des Workshops gerne angesprochen werden, ebenfalls stehen die Präventionsteams der Erlöserkirhce und Mauer/St. Erhard jederzeit zur Verfügung.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Referenten Sandra Fiedler, Nani Gottschamel und Roman Sadnik für diesen wunderbaren Workshop. Durch diese vielen Informationen und Beispiele sind wir für die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen gut gerüstet. 

Alle Angebote der EDW für diese Kurse finden Sie auf der Homepage unter “Veranstaltung & Termine

Text: Martin Schwarz

Weitere Informationen zum Thema Prävention

Inhalt der Schulung

  • Auseinandersetzung mit Nähe und Macht
  • Reflexion über Rolle und Funktion
  • Formen von Gewalt und unterschiedliche Grade von Grenzverletzungen
  • Bearbeiten von Situationen in der Kinder- und Jugendpastoral
  • Maßnahmen der Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention
  • Fallgeschichten
  • Handlungsschritte bei einem Verdacht auf Gewalt
  • Die Pfarre/Gruppe/Veranstaltung als „sicherer Ort“
  • Vorstellen von (diözesanen) Einrichtungen zum Gewaltschutz

Präventionsbeauftragte in den Pfarren der Erzdiözese Wien

In der aktuellen Ordnung für den Pfarrgemeinderat wird unter Punkt 3.4 Organisatorische Aufgaben für den Pfarrgemeinderat (Seite 11) in Absatz e festgehalten: 

  • “In jeder Pfarre ist eine verantwortliche Person zur Prävention von Missbrauch und sexueller Gewalt vom PGR zu benennen (vgl. PGO 4.2.3.d und PVO 2.2.5.e).  Sie versteht sich als proaktive Themenanwältin für Missbrauchs- und Gewaltprävention und für die Einhaltung der Rahmenordnung „Die Wahrheit wird euch frei machen”.  Sie ist Ansprechperson für den Pfarrer, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarre und die Stabsstelle Gewaltprävention zu diesem Thema. Der Name der beauftragten Person und eine Kontaktmöglichkeit ist in der Pfarre öffentlich zu machen und dem Vikariat mitzuteilen.”

weiters auf Seite 15 unter Punkt – 4.2.3 Konstituierende Sitzung

  • 1 d)  Es werden Personen für folgende Funktionen per Wahl festgelegt:
  • “…eine verantwortliche Person zur Prävention von Missbrauch und sexueller Gewalt (vgl. PGO 3.4.e). Die bzw. der Präventionsbeauftragte muss nicht unbedingt Mitglied im PGR sein und soll kein Priester sein;”

und Seite 26, Punkt – 2.2.5 Fachausschüsse

  • 5 e)  In Pfarrverbänden beschließt der Pfarrverbandsrat unter Beachtung von PVO 5.2.a, ob für jede Pfarre eine Präventionsbeauftragte bzw. ein Präventionsbeauftragter ernannt wird oder nur eine Person für alle Pfarren des Pfarrverbands.

Quelle: https://www.erzdioezese-wien.at/pages/inst/24072557/dasteam