Zwei Beiträge zur Wallfahrt 2024 zum Nachlesen
Schritte
Gedanken zur Wallfahrt von
Nüchtern gesehen, war unsere eintägige Fußwallfahrt von Heiligenkreuz nach Klein-Mariazell nichts anderes, als eine lange Folge von Schritten. Es waren ca. 19 km und je nach Schrittlänge, Schrittzähler, Handy, Smartwatch,… im Durchschnitt 28.000 Schritte, die zwei Dutzend Leute am Samstag, dem 27.4. gemeinsam gegangen sind.
Wie jedes Jahr waren sowohl bekannte als auch neue Gesichter dabei, es gab Wiedersehensfreude und neue Bekanntschaften. Alexander Donà, Clemens Gasser, Familie Schwarz und Kaplan Lukas Schröder haben uns während dieser Fußwallfahrt geleitet, inspiriert, verpflegt und begleitet. Das Wetter war perfekt, um uns herum nur Wiesen und Wälder und die Abschlussmesse in Klein-Mariazell war einfach schön und besinnlich, im engen Kreis um den Altar. Ich spüre jedes Jahr wieder, was Lukas Schröder u.a. in der Predigt gesagt hat:
Wie viele Schritte gehen wir in unserem Leben?
Auf dieser Fußwallfahrt waren auch mehrere tausend “falsche Schritte” dabei. Wir mussten innehalten und uns entscheiden, ob wir zurückgehen oder über einen Umweg wieder auf den geplanten Weg kommen (… ja, es gab sogar Stolperschritte und Ausrutscher), aber wir haben unser Ziel erreicht! Ein Schritt, noch ein Schritt, der nächste Schritt: jede (Lebens-)Reise fängt mit dem ersten Schritt an.
Unsere Schritte sind nicht nur eine Art der Fortbewegung, wir formen Schritt für Schritt auch unsere Lebenseinstellung. Setzen WIR also die richtigen Schritte auf unserem Glaubensweg:
- fangen wir mit kleinen Schritten an
- wagen wir den ersten Schritt und weiter auf unseren Nächsten zu
- schreiten wir zur Tat, wenn es notwendig ist, aber
- setzen wir achtsam einen Schritt nach dem anderen und
- gerade wenn wir das Gefühl haben, dass wir keinen Schritt weiter kommen…- lassen wir uns von GOTT auf Schritt und Tritt begleiten und folgen wir dem Beispiel JESU Schritt für Schritt.
Bei dieser Fußwallfahrt nach Klein-Mariazell ist jeder von uns ganz viele Schritte weitergekommen!
Maria Di Gregorio
Pilgerlust statt Wetterfrust
Eindrücke zur Wallfahrt
Nach zahlreichen Tagen der Kälte und des Frosts, des Regens und sogar des Schnees feierten wir bei der Fußwallfahrt am 27. April die Rückkehr des Frühlings. Die Sonne lachte uns pausenlos von einem wolkenlosen Himmel entgegen und die Temperaturen kletterten rasch in angenehme Höhen, sodass nach und nach die Jacken und Pullover in den Rucksäcken verschwanden. Auf bekanntem Wege wanderten wir vom Startpunkt in Heiligenkreuz nach Mayerling, wo sich unsere Gruppe vervollständigte und der offizielle Beginn der Wallfahrt mit einem von Clemens vorbereiteten Impuls erfolgte.
Waren es in den letzten Jahren die strahlend weiß blühenden Bäume, die unsere Blicke auf sich zogen, so erfreute diesmal das üppige, saftige Grün der Wiesen und Wälder unser Auge. Der Weg führte uns bergauf nach Holzschlag, wo bereits der „Foodtruck“ der Familie Schwarz auf uns wartete. Zarte Schnitzerl und Fleischlaibchen, knuspriges Gebäck und frisches Gemüse verliehen der Wanderschar neue Kräfte und Energien. Derart gestärkt stiegen wir nach Nöstach ab, wo Kaplan Lukas zur Pilgergruppe dazustieß.
Schon bald erreichten wir Hafnerberg, wo nach individuellem Gebet in der Wallfahrtskirche zum Mittagsbuffet geladen wurde. Der Tisch bog sich unter den Köstlichkeiten, die Familie Schwarz am Tag und in der Nacht davor liebevoll zubereitet hatte. Nun gab es zusätzlich noch verschiedene Salate, Aufstriche, Kekse und Kuchen.
Mit gut gefüllten Bäuchen folgte dann der steile Anstieg über den Kreuzweg, bis sich der Wald öffnete und den Blick auf eine herrlich grüne, idyllische Landschaft freigab – sicherlich der schönste Abschnitt unserer Wanderung. Als die Beine schwer wurden und sich erste Ermüdungserscheinungen zeigten, waren wir auch schon am Ziel in Klein-Mariazell angelangt.
Kaplan Lukas feierte mit uns in der kühlen Kirche die heilige Messe und verglich – in Anlehnung an das Sonntagsevangelium – unsere Wallfahrtsgruppe mit einer Weintrauben-Dolde:
“Wir sind alle miteinander und mit Jesus verbunden, wir tragen Verantwortung und sorgen füreinander und sind zu einem gemeinsamen Ziel unterwegs.”
Zum Abschluss der Wallfahrt wärmten wir uns in der Stiftstaverne bei Kaffee und Suppe wieder auf und traten dann – in jeder Hinsicht gestärkt – den Heimweg an.
Herzlichen Dank an Alexander Donà für die Organisation und sorgfältige Vorbereitung der Wallfahrt, Kaplan Lukas Schröder für die geistliche Begleitung und Familie Schwarz für die wunderbare kulinarische Betreuung!
Erwin Könighofer